Wer oder was sind Chilisken?

Die heutige Gesellschaft gleicht einem Dschungel voller wilder Tiere. Wie Raubtiere gieren die einen nach Beute, die ihnen Gewinn, Geld und damit verbunden Macht und Prestige verspricht. Da die Evolution seit der Steinzeit noch einiges an Entwicklung durchgemacht hat (mit Ausnahme des Gehirns, da haben wir noch heute den Typ Cro Magnon) , sind die Strategien der Jäger ein wenig raffinierter geworden, ihre Fallen besser getarnt und tückischer. Sie sind Meister der Täuschung geworden. Aber eines gilt noch heute: Wenn sie Blut geleckt haben, lassen sie nicht mehr los. Es gibt keine Werte, Traditionen oder moralische Bedenken für sie und keine Humanität. Ich nenne sie Chilisken, eine Kombination aus der griechischen Chimäre und dem mittelalterlichen Basilisken, weil ihnen menschliche Charakterzüge wie Empathie, Ehrlichkeit oder Mitleid fehlen. Die Mandelkerne im Gehirn der Chilisken sind geschrumpft, aber äußerlich sehen sie wie Menschen aus. Wären sie Schimpansen, würde das Rudel sie töten, denn Artgenossen ohne Empathie stellen eine Gefahr für die ganze Gruppe dar. Oder das berühmte Beispiel aus der Neurologie über den bedauernswerten Bahnarbeiter, dem bei einem Betriebsunfall an den Gleisen eine Eisenstange durch den Kopf fuhr. Sie traf das Empathiezentrum. Die Ärzte konnten ihn retten, und er nahm nach einiger Zeit seine alte Arbeit wieder auf. Da ihm aber die Empathie fehlte, war sein Sozialverhalten beeinträchtigt.  Er war übel gelaunt bis aggressiv, drängelte sich überall vor, sonderte sich in den Pausen ab und war zu keinem Miteinander mit Kollegen mehr in der Lage. Er verlor seinen Job und endete als Obdachloser. Dieser Fall aus den USA ist schon einige Jahrzehnte her. Heute wäre er Börsenmakler und würde Karriere machen. Dieser Mann war kein geborener Chilisk, er wurde quasi dazu gemacht. Wer nun aber glaubt, Chilisken hätten ein rüpelhaftes Verhalten, seien aggressiv und unverträglich, der irrt. Man darf nicht außer Acht lassen, dass sie wie schon erwähnt, Meister der Täuschung sind. Wie ein Chamäleon etwa. Sie sind perfekt im Nachahmen und können ausgesprochen freundlich sein, wenn sie etwas erreichen wollen, je nach dem Umfeld, in dem sie agieren. Und das ist meist die obere Finanzwelt. Man braucht sich nur Videos von Benefizgalas anzusehen. Natürlich schubst da nicht der eine Chilisk den anderen vom kalten Buffet weg. Schließlich will er ja später noch Geschäfte mit ihm machen. Es gibt keine äußerlichen Merkmale, an denen man sie erkennen könnte, außer manchmal der eisige Blick, den ich „Gletscherblick“ nenne. Es ist, als würde man in einen riesigen Gletscher blicken und dahinter ist – nichts. Für Sekundenbruchteile ändern die Augen ihre Farbe in ein kaltes Eisblau. Dann wechseln sie zurück zur Naturfarbe. Dieser Effekt tritt auch bei braunen Augen auf. Dem Chilisken ist dieser Effekt nicht bewußt und er kann ihn auch nicht steuern. Nicht alle Menschen können den Gletscherblick wahrnehmen und die, die es können, trauen oft ihrer Wahrnehmung nicht.

In der heutigen neoliberalen Gesellschaft sind Chilisken meist dort zu finden, wo viel Geld im Spiel ist. Sie bevorzugen Berufsfelder wie Anwalt, Notar, Unternehmer, Immobilienmakler, Banker und ähnliches. Ihre bevorzugten Opfer sind hochsensible Menschen, die ich Indigos nenne. Diese haben genau die angeborenen Eigenschaften, die dem Chilisken fehlen: Empathie, Altruismus, Ehrlichkeit, Gerechtigkeitssinn. Dazu kommt die den Indigos eigene Gutgläubigkeit und Naivität. Ein gut trainierter Chilisk, perfekt im Lügen und Betrügen, hat mit dem Indigo leichtes Spiel. Er wird nicht eher ruhen, bis er dem Indigo den letzten Cent abgeluchst hat. Dies kann bis zum Tod des Indigo führen. Der hochsensible Mensch wird in jede Falle tappen, die der Chilisk ihm stellt, weil er aufgrund seiner angeborenen Eigenschaften gar nicht anders kann. Die neoliberale Gesellschaft fördert dabei das Verhalten des Chilisken, sie ist sozusagen sein persönliches Wohlfühlterrarium.

 

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